Kinder bekommen – ja oder nein? Zwischen Wunsch und Zweifel, Bindung und Freiheit

Verena Kleinmann

Diese Frage stellen sich viele Frauen irgendwann in ihrem Leben – manche ganz selbstverständlich, andere mit wachsender Unsicherheit: Will ich Kinder oder nicht?

In unserer neuen Podcastfolge von „Mamafürsorge – der Podcast über alle Seiten der Mutterschaft“ sprechen wir mit Verena Kleinmann, Autorin des Buches „Alle kriegen Kinder, ich zweifle“ und Host des Podcasts „Kein Kinderwunsch“, über genau diese Frage – und warum sie gar nicht so leicht zu beantworten ist.


„Ich hatte nie dieses Babyfieber“ – Wenn der Kinderwunsch ausbleibt

Verena erzählt offen, dass sie nie dieses klare innere „Ja“ zum Kinderkriegen gespürt hat. Während viele Frauen irgendwann das Bedürfnis haben, Mutter zu werden, blieb dieses Gefühl bei ihr aus. Stattdessen kamen Zweifel: Ist etwas falsch mit mir? Bin ich weniger empathisch, weniger liebevoll?

Denn auch heute hält sich hartnäckig das gesellschaftliche Narrativ, dass Frauen irgendwann Mütter werden „sollen“. Wer das in Frage stellt, gilt schnell als egoistisch oder karrierefixiert. Dabei, sagt Verena, sei es einfach nur ehrlich, sich mit den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.


Zwischen Freiheit und Bindung

In unserem Gespräch beschreibt Verena den Zwiespalt, den viele kennen:
Auf der einen Seite steht der Wunsch nach Freiheit – nach Selbstbestimmung, Reisen, Raum für sich. Auf der anderen Seite die Sehnsucht nach tiefer Bindung.
Beides gleichzeitig geht nicht – zumindest nicht immer.

Eine Entscheidung gegen Kinder bedeutet für sie nicht, gegen Nähe oder Fürsorge zu sein – sondern eine bewusste Entscheidung für ein anderes, freies Lebenskonzept.

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Die Ambivalenz als Normalität

Im Gespräch wird deutlich, dass die Frage „Kinder – ja oder nein?“ kein Schwarz-Weiß-Thema ist.
Verena beschreibt es als Spektrum:
Am einen Ende stehen Menschen, die schon immer sicher wussten, dass sie Kinder wollen. Am anderen Ende diejenigen, die das klar ausschließen. Und dazwischen liegt das weite Feld der Ambivalenz – Frauen, die hin- und hergerissen sind, weil beide Lebenswege Vor- und Nachteile haben.

Wir sprechen darüber, wie stark gesellschaftliche Rahmenbedingungen diese Entscheidung beeinflussen. Noch immer sind es meist Frauen, die den Großteil der Care-Arbeit übernehmen, beruflich zurückstecken oder in Teilzeitfalle und Rentenlücke landen. Kein Wunder also, dass viele zweimal hinschauen, bevor sie „Ja“ sagen.


„Manchmal hätte ich mir mehr Gedanken machen sollen“

Auch wir im Podcast reflektieren, wie selbstverständlich wir selbst Mutter geworden sind – und dass wir uns diese Frage früher kaum gestellt haben. Erst mit der Erfahrung der Mutterschaft, mit all ihren schönen, aber auch anstrengenden Seiten, verstehen wir, warum es wichtig ist, diese Entscheidung bewusst zu treffen.

Verena beschreibt es treffend:

„Man sollte nicht nur fragen Wann bekomme ich Kinder – sondern ob ich überhaupt welche möchte.“

Diese Perspektive öffnet den Raum für ehrliche Selbstreflexion – ganz ohne Bewertung. Denn weder das Leben mit Kindern noch das Leben ohne Kinder ist per se besser. Es sind einfach unterschiedliche Wege, die alle ihre Berechtigung haben.


Einsamkeit – auf beiden Seiten

Ein besonders berührender Teil unseres Gesprächs dreht sich um das Thema Einsamkeit.
Mütter fühlen sich oft isoliert in der intensiven Anfangszeit mit Baby – aber auch Frauen ohne Kinder erleben Momente der Einsamkeit, wenn ihr Umfeld in Familienphasen verschwindet.

Verena erzählt, wie sie begonnen hat, aktiv in Verbindung zu bleiben – Freundinnen wieder öfter anzurufen, sich einzuladen, gemeinsame Wochenenden zu planen.
Denn Verbindung, sagt sie, ist das, was uns alle trägt – unabhängig davon, ob wir Kinder haben oder nicht.


Eine Einladung zum Perspektivwechsel

Diese Folge ist eine Einladung, das Thema Kinderwunsch aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Statt zu urteilen, dürfen wir neugierig fragen: Was wünsche ich mir wirklich? Was erfüllt mich?
Und wir dürfen anerkennen, dass jede Frau ihre ganz eigene Antwort finden darf – und dass sich diese Antwort im Laufe des Lebens auch verändern kann.


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👉 „Mamafürsorge – der Podcast über alle Seiten der Mutterschaft“

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Wir glauben: Mutterschaft beginnt mit Selbstfürsorge – und manchmal bedeutet sie auch, ganz bewusst nein zu sagen.

Katharina Spangler

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