Seit wir Mütter sind, fühlen wir intensiver als je zuvor. Freude, Wut, Überforderung, Liebe – manchmal alles gleichzeitig. Unser Nervensystem steht oft unter Dauerfeuer, und genau darum geht es in unserer neuen Podcastfolge von „Mamafürsorge – der Podcast über alle Seiten der Mutterschaft“.
Wir sprechen mit Kiran Deuretzbacher, Autorin des Buches „Starke Gefühle, starker Halt“, über die Regulation des Nervensystems – und darüber, wie wir als Mütter lernen können, uns selbst und unsere Kinder liebevoll durch Gefühlsstürme zu begleiten.
Warum die Regulation des Nervensystems so wichtig ist
„Ein reguliertes Nervensystem bedeutet nicht, dass wir immer ruhig sind. Es bedeutet, dass wir uns sicher fühlen – auch dann, wenn wir wütend, traurig oder überfordert sind.“
Diese Sicherheit im Körper ist die Basis für Selbstregulation – und für das, was Kiran Ko-Regulation nennt: die Fähigkeit, unsere Kinder durch ihre starken Gefühle zu begleiten, ohne selbst völlig aus der Bahn zu geraten.
Gerade in der Mutterschaft ist das eine tägliche Herausforderung. Wir wissen oft, wie wir reagieren möchten – aber wenn unser Nervensystem im Stressmodus ist, erreichen wir dieses Wissen einfach nicht. Dann ist es nicht mangelnde Erziehungskompetenz, sondern schlicht ein Zeichen dafür, dass unser System überfordert ist.
Das Planetensystem der Gefühle
Um das verständlich zu machen, arbeitet Kiran in ihrem Buch mit einem wunderbaren Bild: dem Planetensystem der Gefühle. Es gibt vier Planeten – jeder steht für einen Erregungszustand unseres Nervensystems:

- Der rote Planet steht für Kraft, Energie, Wut – die Power, mit der wir die Welt verändern (oder mit der wir manchmal auch aneinander geraten).
- Der grüne Planet steht für Klarheit und Fokus – hier denken und verstehen wir.
- Der blaue Planet ist der Ort der Ruhe – manchmal auch der Starre. Hier können wir entspannen, kuscheln und regenerieren.
- Der gelbe Planet liegt dazwischen – er markiert Übergänge, wenn wir gerade von einem Zustand in den anderen wechseln.
Mit ihrer Rakete, wie Kiran es nennt, können wir lernen, zwischen diesen Zuständen zu navigieren. Alle Planeten haben ihren Sinn – entscheidend ist nur, wann wir wo landen.
Wenn alte Muster uns steuern
In unserer Unterhaltung wird schnell klar, wie sehr Elternschaft alte Gefühle an die Oberfläche bringt. Viele von uns haben gelernt, dass Wut oder Angst „nicht schön“ sind. Und plötzlich stehen wir unseren Kindern gegenüber, die genau diese Gefühle ausleben – und wir spüren, wie schwer es ist, gelassen zu bleiben.
„Oft fällt es uns am schwersten, die Gefühle unserer Kinder zu begleiten, die wir selbst nie ausleben durften – oder die uns besonders ähnlich sind.“
Darin liegt aber auch die Chance: Indem wir selbst lernen, uns zu regulieren, können wir unseren Kindern zeigen, dass Veränderung möglich ist.
Praktische Tipps für den Alltag
Natürlich wollten wir wissen: Wie können wir unser Nervensystem im Alltag unterstützen?
Kirans wichtigste Erkenntnis: Ohne Energie kein Gleichgewicht. Unser Nervensystem braucht einen Akku, und der wird mit unseren Grundbedürfnissen geladen. Essen, Schlaf, Bewegung, Verbindung – das klingt banal, ist aber entscheidend.

Darüber hinaus hilft alles, was den Körper ins Hier und Jetzt holt:
- Tiefe Bauchatmung – sie signalisiert dem Nervensystem Sicherheit.
- Regenbogen-Übung – im Raum umsehen und nacheinander Dinge in verschiedenen Farben finden, um den Körper zu verankern.
- Kreativität und Spiel – sie fördern Entspannung und Flexibilität.
Ein reguliertes Nervensystem ist also kein starres, ruhiges System – sondern ein dynamisches, das zwischen Anspannung und Entspannung pendeln kann, ohne dabei den Halt zu verlieren.
Warum es sich lohnt, loszugehen
Kiran erzählt, wie sie selbst lernen musste, sich zu halten – und dadurch auch ihre Kinder besser halten konnte. Ihre Botschaft: „Es ist nie zu spät. Unser Gehirn bleibt lernfähig. Wir dürfen immer wieder neu beginnen.“
Und genau das ist der Kern dieser Folge: Selbstfürsorge als Grundlage für gute Begleitung.
Hör rein und unterstütze uns
Wenn du tiefer einsteigen möchtest, hör dir die ganze Folge an – überall, wo es Podcasts gibt.
👉 „Mamafürsorge – der Podcast über alle Seiten der Mutterschaft“
Und wenn du unsere Arbeit unterstützen möchtest, freuen wir uns sehr, wenn du Steady-Unterstützerin wirst.
Dort bekommst du:
- unseren exklusiven Newsletter,
- Bonusfolgen,
- und die Chance, das Buch „Starke Gefühle, starker Halt“ zu gewinnen.
Hier geht’s zu unserer Steady-Seite: https://steady.page/de/mamafuersorge/about
Mütter brauchen Halt – und dürfen ihn sich selbst schenken.
Diese Folge ist eine Einladung, das Nervensystem nicht als Gegner zu sehen, sondern als Kompass, der uns zeigt, was wir brauchen.


