Beratung für Mütter bei der Caritas - Ein Interview

Beratung für Mütter bei der Caritas - Ein Interview

(Erziehungs-)Beratung kann für Mütter und Väter eine große Entlastung bedeuten. Weil dort nicht nur über Herausforderungen der Kindererziehung gesprochen wird, sondern auch die Mütter ihr Sorgen und Ängste diesbezüglich loswerden können.

Katharina hat deshalb mit Carrie Hills, Sozialpädagogin und Beraterin bei der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Caritas in Neumarkt i.d.Opf., gesprochen.


Guten Tag Frau Hills. Wir kennen uns, weil ich selbst einige Termine zur Beratung bei Ihnen wahrgenommen habe. Das waren gar keine furchtbar komplexen Probleme, die ich besprechen wollte. Aber Herausforderungen im Alltag mit Kind, bei denen ich mir unsicher war. Mit welchen Problemen kommen Mütter und Väter in der Regel zu ihnen?

Mütter und Väter melden sich bei uns zu unterschiedlichen Fragestellungen an. Ich würde nun einige nennen wollen, die im Vordergrund stehen:

  • Unsicherheiten in der Erziehung
  • Entwicklungsauffälligkeiten
  • Verhaltensauffälligkeiten/-probleme
  • Probleme im Kontext der Schule (Mobbing, soziale Ängste, Schulängste..)
  • Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter, auch im jungen Erwachsenenalter
  • Trennung und Scheidung
  • Herausforderungen im jungen Erwachsenenalter…

Beratung für alle

Durch meine Geschichte habe ich gelernt, mir Hilfe zu holen, und kannte Ihr Angebot bereits. Oft haben Eltern diese Möglichkeit aber gar nicht auf dem Schirm, vielleicht zögern sie auch, sich bei der Beratung zu melden. Weil sie Angst vor bürokratischen Hürden haben, vor der Finanzierung oder Gerüchte gehört haben, dass das Jugendamt davon erfahren könnte. Können Sie da die Bedenken etwas ausräumen?

Unser Beratungsangebot ist kostenfrei und vertraulich. Alle unsere Berater*innen und Mitarbeiter*innen unterliegen der Schweigepflicht. Unser Beratungsangebot kann persönlich aber auch telefonisch in Anspruch genommen werden. Das Jugendamt erfährt nichts über eine Wahrnehmung des Beratungsangebotes, schon gar nicht über die besprochenen Inhalte.

Das gilt wahrscheinlich für alle Erziehungsbratungsangebote der Caritas? Also deutschlandweit?

Ja. Informationen dazu kann man gut im Internet zu der jeweilig zuständigen Beratungsstelle entnehmen und sich dann dort telefonisch oder per Mail anmelden.

Erziehungsberatung Entlastung für Eltern

Hier lesen viele Mütter mit, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht, die sich in ihrer Rolle manchmal auch überfordert fühlen. Ist in Ihren Beratungen auch Platz dafür? Wie kann Ihre Beratung da weiterhelfen?

Selbstverständlich können Mütter und Väter oder andere Erziehungsberechtigte im Beratungsgespräch ihre Sorgen und Ängste los werden. Der Berater oder die Beraterin nimmt sich für das Erstgespräch ausreichend Zeit und nimmt jede individuelle Belastungssituation ernst. Es bietet vielen Eltern eine erste Entlastung, wenn sie darüber reden können. Die Eltern sollen in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden. Hilfreich ist dabei, wenn im Gespräch positive Aspekte oder bereits vorhandene Ressourcen erarbeitet werden.

Was ist, wenn Sie merken: Hier ist noch mehr Bedarf an Hilfe, hier sollten wir noch andere Unterstützer ins Boot holen? Mit welchen Hilfseinrichtungen arbeiten Sie zusammen?

Im Einzelfall kommt es vor, dass weitere Hilfsangebote notwendig sind. Dann verweisen wir Eltern auf diese Angebote vor Ort. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, wenn eine Zusammenarbeit beispielsweise mit dem Jugendamt erfolgt, um die Familie optimal zu unterstützen, aber natürlich nur mit deren Zustimmung.
Die Psychologische Beratungsstelle bietet hier in Neumarkt zudem eine Außensprechstunde im Familienzentrum an. Ein weiteres Angebot der Erziehungsberatungsstelle ist der FreD Kurs, der in Kooperation mit der Suchtberatung in Neumarkt durchgeführt wird. 

Belastungen von Familien während der Corona-Pandemie

Die aktuelle Corona-Situation kann man bei so einem Thema kaum außen vor lassen. Spüren Sie im Beratungsalltag, dass der Druck auf Familien größer wird? Haben Sie einen Ratschlag, wie man gut oder zumindest besser durch diese unsicheren Zeiten kommt?

Wir können als Einrichtung bestätigen, dass der Druck im Familienalltag durchaus gestiegen ist, und die Pandemie eine starke Belastung auch für die Kinder und Jugendlichen ist. Einige benötigen nun eine zusätzliche Unterstützung durch die Erziehungsberatungsstelle oder andere Hilfsangebote.
Wenn Eltern oder Familien das Gefühl haben, dass ihnen die Belastung(en) in dieser Ausnahmesituation zu groß werden, sollten sie nicht zögern unsere Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Oft ist es hilfreich, sich über weitere Hilfsangebote vor Ort, in der Schule oder aber auch im Kindergarten zu informieren.
Es ist sinnvoll und wichtig, dass Familien eine geregelte Tagesstruktur aufbauen, in der Platz ist für klare Regeln für die Erledigung von Aufgaben und Pflichten auf der einen Seite und Entspannung und Freizeit auf der anderen Seite.   

Vielen Dank für Ihre Zeit!


Weitere Hilfsangebote findest du hier.

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