Geschlechtergerechte Erziehung

Geschlechtergerechte Erziehung

„Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterfalle befreien“

Irgendwie werden wir sie nicht los, all die „Regeln“, was Jungs dürfen und nicht dürfen, wie sie sein sollen und nicht sein dürfen. Lange Haare? Mädchen! Röcke und Kleider? Mädchen! Nagellack? Die Farbe Rosa oder Pink? Mädchen! Sucht man da Gründe, um dem eigenen Sohn den Rock auszureden, landet man ganz schnell bei „Weil das eben so ist…“, denn mal ganz ehrlich: einen anderen, irgendwie einleuchtenden Grund gibt es nicht. Wir haben Nils Pickert, den Autor des Buchs „Prinzessinnenjungs“ gefragt, was man da tun kann.

„Und wir haben eben sehr festgefahrene Geschlechtszuschreibung in der Gesellschaft. Ich würde so weit gehen, das als Rollenzwangsjacken zu bezeichnen.“

Nils Pickert

Die Rosa-Hellblau-Falle kennen wohl alle (werdenden) Eltern: Rosa, Blümchen und Einhörner für Mädchen; Blau, Bagger und Superhelden für Jungs. Und selbst wenn man sich dessen bewusst ist, gibts augenscheinlich kein Entrinnen. Die erste Frage nach Verkündung der Schwangerschaft: „Und, was wird es?“ Die Geschenke zur Babyparty: hellblau oder rosa. Und irgendwie richten sich sogar die Kinder nach den unterschwelligen Erwartungen. Oder gibt es vielleicht wirklich ein „Bagger“-Gen, das Jungs begeistert mit Baufahrzeugen spielen lässt?

„Aber mein Junge spielt eben nur mit Autos und Bauklötzen, was soll ich denn machen?“

Nils Pickert, Prinzessinnenjungs, S.32

Was also tun?

Nils Pickert sieht für die Befreiung der Jungs aus der Geschlechterfalle die Väter klar in der Verantwortung. Nicht die Frauen und auch nicht die Kinder selbst.

„Es ist nicht die Aufgabe von meinem Sohn sich dahin zu stellen und die Schultern breit zu machen, das ist mein Job und es ist mein Job da an die Bresche zu springen und allen Leuten klarzumachen, dass mein Junge nicht das Problem ist. Sobald (…) irgendjemand auch nur andeutet, dass das Verhalten von meinem Jungen ein Problem ist, obwohl es faktisch vollkommen unproblematisch ist, bin ich da und dann ist das mein Job zu klären mit allen Beteiligten, dass und warum das kein Problem ist.”

Nils Pickert, Minute 20

„Frauen machen echt genug. In den meisten Fällen. Ein großes Danke dafür. Und das ist nicht der Job der Frauen daran auch noch zu schrauben in ihrer kompletten Mental-Load-Überforderung, in der die meisten ja auch noch stecken, sondern das ist mein Job, da irgendwas zu tun. Und ja, ich gebe zu, es dauert, es ist zäh und es gibt nicht so viele, die diesen Job machen, aber Frauen machen echt genug.”

Nils Pickert

Mehr erfahren? Dann hör dir jetzt die ganze Folge an oder besuche uns auf YouTube!


Nils Pickert
Prinzessinnenjungs
Beltz, 2020
254 Seiten
ISBN: 978-3-407-86587-8
18,95 € [D]


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