Die Emotionelle Erste Hilfe, kurz EEH, ist ein körperorientierter Beratungssatz, der bereits in der Schwangerschaft und dann auch in der Zeit nach der Geburt, die Eltern-Kind-Bindung unterstützt.
Besonders angeraten ist er bei belastende Geburtserfahrungen, Regulationsschwierigkeiten, Fütterungsprobleme und Unsicherheiten im Umgang mit dem Baby. Auch wenn Schlafprobleme sowie Sorgen und Ängste hinsichtlich der Entwicklung des Kindes den Alltag bestimmen, ist die Beratungsform hilfreich. Vielerorts werden auch Bindungs- und Autonomiegruppen angeboten, die Eltern sehr viel Sicherheit im Umgang mit ihren Kindern vermitteln können.
Methode
Kern der Methode sind Gespräche, bindungs- und sicherheitsfördernde Berührungen und Wahrnehmungsübungen, die das Karussell aus Angst, Belastung und Verunsicherung stoppen. Nähe, Bindung und Beziehung werden dadurch spürbar stärker.
Ein zentrales Element ist die Selbstanbindung, eine Technik vergleichbar mit der Achtsamkeit. Durch erlernen bestimmter Atemtechniken (wie beispielsweise die fokussierte Bauchatmung) lernt das Elternteil in sich zu ruhen, an sich selbst und den eigenen Körper (mit seinen Empfindungen) angebunden zu sein. Dadurch wird die Mutter oder der Vater sicherheitsspendend und beistandsfähig für das Kind. Überwältigenden Gefühlsäußerungen des Kindes (wie unstillbares Weinen) kann dann mit Mitgefühl und Zugewandtheit begegnet werden, statt mitzuleiden und selbst in Stress zu verfallen. Die innere Ruhe befähigt dann wiederum, die Ausdruckssprache des Babys besser zu verstehen und schützt vor dem Gefühl der Hilflosigkeit.
Säulen der Emotionellen Ersten Hilfe sind die Bindungsförderung, die Krisenberatung und die Eltern-Baby-Therapie.
Wann an FachberaterInnen der Emotionellen Ersten Hilfe wenden?
Emotionelle Erste Hilfe, als Beratung oder Therapie, kann dir helfen, wenn…
Wo EEH-BeraterInnen finden?
Auf der Seite der Emotionellen Ersten Hilfe von Begründer Thomas Harms findet sich eine Suchfunktion für EEH-FachberaterInnen, EEH-TherapeutInnen und TherapeutInnen mit der Zusatzqualifikation „bindungsorientierte Körperpsychotherapie“ in 8 Ländern: Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande und Belgien.