Gelassen durch die (Vor-)Weihnachtszeit

Adventskalender

Bist du schon im (Vor-)Weihnachtstress? Die „besinnliche“ Jahreszeit ist für Mütter (und viele andere auch!) ja oft gar nicht so ruhig und erholsam, wie wir uns das wünschen. Neben der ellenlangen To-do-Liste, die sich spätestens im November immer weiter füllt, sind da eine Menge Gefühle, die sich rund ums Weihnachtsfest bemerkbar machen: Vorfreude auf der einen Seite, aber auf der anderen vielleicht Sorgen, Angst, sogar Wut? Weihnachten ist ein emotionales Fest, wir alle gehen oft mit großen Erwartungen heran – und vergessen dabei manchmal unsere eigenen Bedürfnisse.

Deshalb sagen wir hier: Stopp! Geh einen Schritt zurück, atme durch und überlege, ob Weihnachten für dich dieses Mal anders laufen kann. Denn ein Weihnachten ohne Schnappatmung ist möglich!

Die Sache mit dem Mental Load

Beginnen wir mit der offensichtlichsten Belastung: den vielen Vorbereitungen, die vermeintlich nötig sind, um ein tolles Weihnachtsfest zu feiern. Wir wissen nicht, wie deine Liste aussieht, aber einige der folgenden Punkte finden sich sicher auch bei dir: Adventskalender, Adventskranz, Nikolausfeier, Weihnachtsfeiern (in der Arbeit, in der KiTA, in der Schule, im Verein…), Weihnachtsgeschenke, Plätzchen backen, dekorieren, Festtage planen (Essensauswahl, Ablauf, Gäste…)

Wahrscheinlich schwirrt dir auch längst der Kopf. Denn diese Dinge bleiben oft an den Müttern hängen. Deshalb ist es sinnvoll, schon jetzt zu überlegen: Was davon ist wirklich nötig? In welchem Ausmaß? Und welche Aufgaben kannst du abgeben? Und zwar, das ist wichtig, nicht nur die Ausführung (z.B. Geschenke besorgen) sondern auch die Verantwortung dafür (z.B. Wünsche in Erfahrung bringen, Ideen sammeln, auswählen, mit der Verwandtschaft absprechen usw.). Denn hier schlägt der berühmte Mental Load zu. Es sind nicht (nur) die Aufgaben, die uns stressen, sondern die gedankliche Vorarbeit, die damit zusammenhängt.

Deshalb setze dich am besten jetzt schon mit allen zusammen, die an eurem Weihnachtsfest beteiligt sind und überlegt, wie ihr Aufgaben und Verantwortung aufteilen könnt. Das ist ein bisschen mehr Aufwand zu Beginn – der dich aber für die nächsten Wochen deutlich entlasten wird.

Es fällt dir schwer, um Hilfe zu bitten? Wir wissen, wie anstrengend es ist, eingefahren Abläufe zu ändern. Aber versuche es mit diesem einfachen Starter: „Ich wünsche mir von dir/euch Hilfe bei den Weihnachtsvorbereitungen, damit wir alle ein entspanntes Fest haben können.“ Liefere den Grund für deine Bitte gleich mit – denn daran haben sicher alle Interesse. Und sind dann auch eher bereit, ihren Teil dazu beizutragen. Es ist gut möglich, dass deine Familie gar nicht merkt, welche Last zum Jahresende auf dir liegt.

Und dann kann sich jeder von euch selbst oder ihr gemeinsam Gedanken machen, wie viel Energie ihr für die einzelnen Punkte aufwenden wollt: Muss es der selbstgebastelte Adventskalender sein, oder tut es nicht auch ein gekauftes Exemplar? Muss aufwändig dekoriert werden oder kann man auch anders weihnachtliche Stimmung schaffen? (Zum Beispiel beim gemeinsamen Vorlesen oder Weihnachts-Filme-Schauen.) Ist das Drei-Gänge-Menü wirklich wichtig, oder könnt ihr euch auf etwas weniger Aufwändiges einigen? Du wirst sehen: Nach und nach wird die Liste kleiner und dein Kopf wieder leichter.

Große Feste, große Gefühle

Unter der Oberfläche ist Weihnachten aber noch aus einem anderen Grund gelegentlich sehr anstrengend. Wir alle verbinden Erinnerungen mit diesem Fest, gute wie schlechte, aus denen sich Erwartungen gebildet haben, die mit jedem Jahr wachsen. Du willst es genauso besinnlich und harmonisch haben, wie du es als Kind erlebt hast? Dein Partner oder deine Partnerin erinnert sich aber an aufgesetzte Fröhlichkeit und erzwungene Harmonie? Die Kinder freuen sich vor allem auf die Geschenke und Oma auf den gemeinsamen Kirchgang und stundenlanges Weihnachtslieder-Singen?

Du merkst schon, wie viel Konfliktpotenzial in so einem Familienfest stecken kann. Niemand von uns kann etwas für seine Gefühle und Prägungen. Allerdings sind sie uns oft gar nicht so bewusst. Anstatt unsere Bedürfnisse klar zu äußern: „Ich möchte die roten Kugeln, weil sie mich an Opa erinnern, den ich um die Feiertage immer so sehr vermisse!“, geraten wir mit unserer Familie in Streit, ob nun Rot oder Gold die bessere Farbe ist.

Du bist nicht verantwortlich für die Gefühle der Menschen um dich herum, aber für deine. Nimm dir deshalb etwas Zeit und spüre in dich hinein: Was erwartest du vom Weihnachtsfest. Nicht alle anderen, sondern du! Was ist dir wichtig, und warum? Dann kannst zumindest du deine Wünsche klarer kommunizieren.

Mama ist auch noch da!

Und dann tu das! Denn es geht nicht darum, dass DU es allen anderen recht machst, sondern darum das IHR gemeinsam ein schönes Fest habt, bei dem die Bedürfnisse ALLER Beteiligten gehört werden.

Für alle, die intensiver an dem Thema arbeiten wollen noch ein Tipp:

Das fällt dir sehr schwer? Du hast es schon versucht, fühlst dich aber immer noch nicht gesehen und deine Wünsche werden nicht akzeptiert? Es gibt viele individuelle Hürden, die gerade an Weihnachten sichtbar werden. Wenn du intensiver daran arbeiten möchtest, dich mit anderen austauschen willst und einen maßgeschneiderten Plan B suchst, dann wirst du vielleicht mit dem Online Beratungsangebot „Weihnachten in der Familie. Konflikte verstehen und lösen“ der Psychologin Nadine von Zucker & Gold glücklich. Sie bietet Gruppencoachings zu diesem Thema an, die bereits im November den Grundstein für friedlichere Weihnachten legen und einen Akut-Termin im Dezember um zu sehen, wo noch Luft nach oben ist.

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Katharina Spangler

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