PMS - Ursachen, Symptome und Tipps

PMS - Ursachen, Symptome und Tipps

Bist du vor Einsetzen deiner Periode gereizt und aggressiv, ist deine Zündschnur besonders kurz? Oder fühlst du dich besonders traurig und müde? Nimmst du an Gewicht zu und hast Heißhungerattacken oder vielleicht plötzlich keinen Appetit mehr? Tut dir alles weh und bist du eine tickende Zeitbombe, die jederzeit hochgehen kann? Dann bist du damit nicht alleine! Du leidest wahrscheinlich an PMS.

Zwei Drittel aller Frauen klagen über körperliche und seelische Beschwerden in den Tagen vor den Tagen. Die Angaben, bei wie vielen davon ein PMS, also ein Prämenstruelles Syndrom, vorliegt, variieren von 20 bis 50 Prozent. Betroffen sind Frauen im gebärfähigen Alter, vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen.

Symptome von PMS

Die Symptome von PMS sind individuell und oft nicht nur von Frau zu Frau sondern auch von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich. Sie setzten 2-14 Tage vor Beginn der Periode ein und verschwinden in der Regel mit einsetzen derselben. Bei einigen Frauen dauern sie noch in den ersten ein bis zwei Tagen der Regelblutung an. Wie viele der möglichen folgenden Symptome eine Frau hat, schwankt ebenfalls deutlich.

Körperliche Symptome

  • ● Brustschmerzen
  • ● Bauch-/Unterleibsschmerzen
  • ● Kopfschmerzen
  • ● Rückenschmerzen
  • ● Verdauungsbeschwerden
  • ● Wassereinlagerungen
  • ● unreine Haut / Akne
  • ● Kreislaufprobleme
  • ● Müdigkeit
  • ● Reizsensibilität (Lärm, Gerüche, Licht, Stress)

Psychische Symptome

  • ● plötzliche, starke Stimmungsschwankungen
  • ● Gereiztheit, Aggressivität, Wutausbrüche
  • ● Weinerlichkeit, Tarurigkeit, Deppressivität
  • ● Antriebslosigkeit
  • ● Ruhelosigkeit
  • ● Appetitlosigkeit oder Heißhunger
  • ● Angst
  • ● beeinträchtigtes Selbstwertgefühl
  • ● Schlafstörungen
  • ● Konzentrationsstörungen

Ursachen von PMS

PMS ist multifaktoriell bedingt, das heißt, verschiedene Ursachen greifen ineinander. Hundertprozentig hat man das Entstehen aber immer noch nicht geklärt. Folgende Erklärungsansätze gibt es:

  • ● Neuere Forschungen stufen PMS als „psychoendokrine Dysfunktion“ ein. Das heißt als eine Fehlfunktion von 1) Psyche, 2) Nervensystem und 3) Hormonsystem
  • ● Im weiblichen Zyklus ändert sich der Hormonhaushalt immer wieder. Vor Einsetzen der Periode sinkt der Östrogenspiegel und es wird vermehrt Progesteron, das Gelbkörperhormon produziert. Einige Frauen reagieren sensibel auf diese Änderungen. Es wird vermutet, dass auch die Reaktion auf die Abbauprodukte von Progesteron eine Rolle spielt. Der Hormonhaushalt muss also nicht zwingend ungewöhnlich sein, sondern es handelt sich oft um eine sensible Reaktion auf natürliche Schwankungen.
  • ● Die Symptome werden auch auf einen möglicherweise erhöhten Prolaktinspiegel (das Hormon, das unter anderem für die Milchbildung zuständig ist) zurückgeführt, der die Balance zwischen Östrogen und Progesteron stören kann. Ursachen für hohe Prolaktinwerte können unter anderem Stress oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
  • ● Diskutiert wird auch ein verminderter Melantoninspiegel. (Melantonin steuert den Tag-und Nachtrhythmus des Körpers.)
  • ● Man vermutet, dass die Veränderung der Geschlechtshormone auch die Neurotransmitter beeinflusst, v.a. das Serotonin, das sogenannte Glückshormon.
  • ● Bestimmte Mikronährstoffe beziehungsweise der Mangel derselben spielt eine Rolle bei der Entstehung von PMS, darunter Kalzium, Vitamin D, Thiamin (Vitamin B1) und Riboflavin (Vitamin B2).
  • ● Ungünstig auf eine PMS wirken sich auch eine fett-,zucker- und salzreiche Ernährung aus, der Konsum von Koffein und Nikotin sowie zu wenig Bewegung.

PMS bei Müttern

PMS-Symptome treten oft erstmals nach einer Schwangerschaft auf oder verschlimmern sich, vor allem die psychischen. Auch hierfür sind die Ursachen nicht vollends geklärt, aber das Hormonchaos dürfte eine Rolle spielen. Nach einer Geburt sinken der Progesteron- und Östrogenspiegel rapide, die Ursache für den sogenannten Baby-Blues. Bei frischgebackenen Müttern muss sich der Zyklus also langsam neu einpendeln, teilweise liegt nach einer Schwangerschaft eine Östrogendominanz vor, da das Prolaktin (durch das Stillen) den Eisprung verhindert und somit auch die Ausschüttung von Progesteron. Auch ein durch die Versorgung des Kindes in der Schwangerschaft verursachter Nährstoffmangel, zum Beispiel ein Kalziummangel, kann sich auf das PMS auswirken. Zusätzlich stressen der herausfordernde Alltag und die vielen Erwartungen, die an Mütter gestellt werden, diese zusätzlich, was die Symptome verstärken kann.


Behandlung von PMS

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Symptome bei PMS zu lindern:

  • ● Hormonelle Verhütungsmethoden greifen in den Hormonhaushalt ein und lindern so zum Teil die Beschwerden
  • ● Schmerzmittel werden zur Symptomlinderung eingesetzt …
  • ● … ebenso wie Diuretika, also Medikamente, die das eingelagerte Wasser ausschwemmen.
  • ● In manchen Fällen, vor allem bei PMDS, kommen auch stimmungsaufhellende Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer zum Einsatz (Antidepressiva).
  • ● Zu den pflanzlichen Präparaten, die eingesetzt werden, zählen der Mönchspfeffer, der insbesondere gegen die Wassereinlagerungen hilft, sowie Johannisraut, das depressive Verstimmungen, Ängste und Unruhe lindern kann. Insbesondere bei Johanniskraut müssen die Nebenwirkungen beachtet werden.
  • ● Teilweise wird auch Progesteron, in Tablettenform oder als Off-Label-Use als lokal aufgetragene Creme genutzt. Ein Nachweis des Nutzens bleibt hier jedoch bisher aus.

Unsere Tipps gegen PMS

Lass dich in jedem Fall ärztlich beraten, wenn du stark unter PMS leidest. Vielleicht können dir einige der genannten Therapieoptionen helfen. Darüber hinaus haben wir aber noch einige Tipps für euch, die wir selbst ausprobiert haben und immer noch beherzigen.

➪ Sorge für Ruhe und reduziere Stress.

PMS hat viele Ursachen, einige davon werden von Stress mit ausgelöst. Zudem kannst du mit Stress nicht so gut umgehen, wenn du gerade an PMS leidest. Ein Teufelskreis. Deshalb unsere unbedingte Empfehlung: Sorge für Ruhepausen. Nicht erst, wenn das PMS beginnt, sondern auch vorher. Wenn deine Akkus nicht völlig entladen sind, sondern im besten Fall gut gefüllt, hast du mehr Kraft und Energie übrig, durch die anstrengenden Tage des Monats zu kommen. Zeit für dich, Erholung, kleine Ruheinseln und so weiter. Selbstfürsorge ist wichtig, vorbeugend und in der akuten Phase. In der zweiten Zyklusphase und den stärksten PMS Tagen gönn dir noch mehr Ruhe, wenn du sie brauchst. Plane beispielsweise für diese Zeit keine großen Unternehmungen ein oder versuche, auch im Beruf kritische Projekte nicht zeitgleich stattfinden zu lassen.

➪ Kommuniziere klar und hole dir Hilfe.

Wir sind uns bewusst, dass sich das ganz schön schwierig gestalten kann und gerade im beruflichen Kontext manchmal gar nicht in deinem Einflussbereich liegt. Aber gerade zu Hause kannst du damit auch ganz offen umgehen: Sag deinem Partner/deiner Partnerin, wie es dir während des PMS geht. Warne vor, wann wieder damit zu rechnen ist und sag Bescheid, wenn es losgeht. Bitte darum, in diesen Tagen etwas mehr unterstützt zu werden. Vielleicht hilft es auch, wenn dein Partner/deine Partnerin diesen Artikel liest und die Zusammenhänge versteht. Dass du eben nicht aus heiterem Himmel zur Furie geworden bist, sondern dass es viele Faktoren gibt, die deine Stimmungsschwankungen verursachen und dass du dich nur bedingt dagegen wehren kannst.

Auch deinem Kind oder deinen Kindern kannst du altersgerecht erklären, dass Mama sich an einigen Tagen im Monat nicht wohlfühlt. Dass sie vielleicht Schmerzen hat oder das Wutmonster in dieser Zeit besonders oft anklopft. Erkläre, dass du dann etwas mehr Ruhe brauchst, dass diese Zeit aber auch schnell wieder vorbeigeht. Wenn du alleinerziehend bist, versuche dir anderweitig Hilfe zu organisieren. Vielleicht kannst du den Opa-und-Oma Nachmittag mit deinem Zyklus abstimmen oder die Kinderbetreuung an diesen Tagen etwas länger in Anspruch nehmen. Diese Maßnahmen wirken vielleicht etwas übertrieben, sind sie aber nicht. Wenn du mit einem gebrochenen Bein im Bett liegst, zögerst du auch nicht, um Hilfe zu bitten.

Passe deine Ernährung an.

Du kannst die Symptome etwas lindern, wenn du deine Ernährung anpasst. Studien zeigen, dass eine kalziumreiche Ernährung die PMS Belastung um bis zu 30% senkt. Kalzium findet sich unter anderem in Kürbissen, Mandeln und Haselnüssen. Vitamin B-haltige Nahrungsmittel, wie Roggenbrot, Haferflocken, Hülsenfrüchte und Bananen, heben die Stimmung merklich. Außerdem enthalten diese Lebensmittel Omega-3, was vor Depressionen schützt. Vielleicht schaffst du es auch, deinen Heißhungerattacken zu widerstehen und deinen Zuckerkonsum etwas zu reduzieren. Das gleiche gilt für Koffeinhaltige Lebensmittel und Nikotin. Einige Studien deuten an, dass es einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und PMS gibt, das ist aber noch nicht eindeutig klar. Eventuell führen die PMS Beschwerden auch dazu, dass Frauen mehr Alkohol konsumieren und nicht umgekehrt. Es schadet aber sicher nicht, den Alkoholkonsum in den Tagen vor den Tagen zu reduzieren.

➪ Bewege dich.

Dieser Tipp ist ganz einfach: Bewege dich. Ob Yoga oder Joggen, Spaziergang oder Kletterhalle – Bewegung tut gut. In allen Zyklusphasen aber besonders während es PMS.

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