Helper’s High – Warum Helfen glücklich macht

helfen macht glücklich

Viele von uns haben gerade das Bedürfnis, zu helfen. Die Bilder, die wir aus den Kriegsgebieten zu sehen bekommen, die Nachrichten die wir hören, lassen uns nicht kalt. Wir wollen etwas tun, unseren Beitrag leisten. Vom stillen Gebet, über Sach- und Geldspenden bis hin zur Aufnahme Geflüchteter. Die Hilfsbereitschaft ist riesig. In Ausnahmesituationen wird das besonders deutlich, aber eigentlich ist es immer so, weil es in unserer Natur liegt: Wir sind soziale Menschen und helfen gerne. Helfen macht uns glücklich. Aber warum eigentlich?

Helfen schafft sozialen Zusammenhalt

Menschen müssen sich seit jeher einander helfen, um zu überleben.  Das dient der Arterhaltung. Wir sind eine soziale Spezies. Achte Mal auf dein Kind: Es tröstet und hilft anderen, ohne das groß infrage zu stellen. Weil es von dir lernt, dass wir füreinander da sind. Hilfe zu geben steckt also in unseren Genen und sorgt dafür, dass wir uns gemeinsam wohlfühlen.

Helfen stärkt unsere Selbstwirksamkeit

Wenn du jemandem hilfst, merkst du, dass du etwas bewirken kannst, dass du darauf vertrauen kannst, auch schwierige Situationen zu meistern. Du spürst deine Selbstwirksamkeit. Sie ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, ob du dich rundum gut fühlen kannst.

Helfen macht uns „high“

Beim Helfen mischt dir dein Hirn einen angenehmen Hormoncocktail aus Dopamin (ist z.B. für Vorfreude verantwortlich), Serotonin ( dem Glückshormon) und Oxytocin (dem Kuschelhormon). Stresshormone werden gleichzeitig gehemmt. Du fühlst dich so gut, dass es im Extremfall einem (guten!) Rausch gleichen kann. Im amerikanischen Sprachraum ist dafür der Begriff „Helper’s High“ geläufig.

Helfen sorgt für Nähe

Wenn du jemandem hilfst, bringt euch das einander näher, ihr werdet vertrauter miteinander, eure Beziehung vertieft sich mit jedem Mal ein bisschen mehr. Selbst wenn du einem oder einer Wildfremden hilfst, zum Beispiel bei einem Unfall oder auch nur beim Einkaufen, seid ihr euch für einen Moment nahe. Da wir, wie bereits erwähnt. Soziale Wesen sind, tut uns das gut.

Helfen gibt uns das Gefühl, gebraucht zu werden

In der Regel bekommen wir für unsere Hilfe mindestens ein Dankeschön, oft hilft uns der oder die andere aber im Gegenzug auch in einer anderen Situation. Vielleicht gleich, vielleicht später. Allein dieses „Danke“ macht uns aber schon ein gutes Gefühl, weil wir wissen, dass uns jemand braucht. Das ist wiederum gut für unseren Selbstwert.

Helfen hilft uns gegen die eigene Hilflosigkeit

Das spürst du vielleicht gerade im Moment sehr. Gerade in Zeiten, in denen wir uns sehr hilflos fühlen, unter Umständen, an denen wir selbst wenig bis nichts ändern können, vertreiben auch kleine hilfreiche Gesten das Gefühl der Hilflosigkeit. Helfen vertreibt also schlechte, lähmende Emotionen und aktiviert uns.

Helfen ist gesund

Studien zeigen, dass Helfen auch positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit hat. Ehrenamtlich Tätige Menschen haben zum Beispiel noch über mehrere Jahre nach ihrem „Hilfseinsatz“ ein geringeres Sterblichkeitsrisiko.


Bei allen negativen Nachrichten, die uns aktuell erreichen (und die du auch gerne zweiweise ausblenden darfst!) ist das doch eine wirklich gute.

Und sie kann es dir auch leichter machen, selbst Hilfe anzunehmen. Jetzt, wo du weßt, dass Helfen in so vielen Aspekten eine Win-Win-Situation ist, bittest du vielleicht mit einem viel besseren Gefühl um Unterstützung, als zuvor. Wir hoffen es!


Auf unserer Hilfe-Seite findest du Ansprechpartner*innen, falls du professionelle Hilfe benötigst. Akut oder auf längere Sicht.

Wenn du gerade selbst Hilfen willst, findest du zum Beispiel beim MDR gute Anlaufstellen.

Katharina Spangler

Ein Gedanke zu „Helper’s High – Warum Helfen glücklich macht

  • Mit unerwünschter Hilfe umgehen - Tipps auf Mamafürsorge
    3. Mai 2022 um 6:25 Uhr

    […] Eine (Hilfe-)Leistung  erfordert nicht immer eine direkte Gegenleistung. Das weißt du. Aber nicht alle Helfer*innen denken ebenso. Das Prinzip „Eine Hand wäscht die andere“ legen sie vielleicht nicht so großzügig aus wie du, sondern erwarten automatisch, dass sie zeitnah auch von dir Hilfe bekommen. Daraus entsteht eine Art Machtgefälle. Wenn dein Gegenüber erkennen lässt, dass er oder sie einen Austausch für die geleistete Hilfe verlangt, gerätst du in Zugzwang und hast plötzlich noch mehr Verpflichtungen – was du ja eigentlich gerade vermeiden wolltest! […]

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